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Denke ich an meine Schulzeit zurück, so fällt mir zunächst die drangvolle Enge des viel zu kleinen Schulhauses ein: 1958 waren wir 39 Schüler in der 7. Klasse und drückten uns in engen, fest verschraubten Bänken, die heute keiner Prüfung für altersgemäße Schulmöbel standhalten würden.

Anfang der sechziger Jahre hatte ich das Vergnügen, die Malwida-von-Meysenbugschule zu besuchen. Ich sage "Vergnügen", da ich mich noch immer sehr gern daran erinnere.

Heiligabend 1991 - der SFB III überträgt weihnachtliche Chormusik, gesungen vom Heinrich-Schütz-Chor; Bekanntes, Wiedererkanntes und gut Gekanntes: Michael Praetorius "Der Morgenstern ist aufgegangen" zu vier Stimmen.

Wenn wir Zwillingsschwestern an unsere Zeit in der Malwida-von-Meysenbug-Schule zurückdenken, so rückt dabei das mühsame Lernen von Vokabeln und mathematische Formeln in den Hintergrund. Die Schule ist wieder da als Erlebnisort. Im musisch-künstlerischen Raum war zu allen Jahreszeiten etwas los. Alles Musische und Künstlerische, das in uns "schlummerte", wurde hier zum Leben erweckt.

Es war offenbar lang gepflegter Brauch, die Woche am Montagmorgen mit einer für alle Schüler und den "Lehrkörper" gemeinsamen Morgenandacht zu beginnen: von uns Schülern wohl überwiegend mehr wegen ihrer unterrichtsverzögernden als ihrer Sammlung erzeugenden Wirkung geschätzt.Mein eher atheistischer und den Musen nur professionell zugetaner Vater, in Verkennung der gemeinschaftsfördernden Bildu

Die Schulerinnerungen eines/einer mittelprächtigen Schülers/Schülerin beschränken sich im ersten Augenblick wohl oft auf die Angst vor bestimmten Klassenarbeiten, bei mir Mathematik, Latein oder Französische Grammatik.Aber dann fällt mir ein, daß meine - damals 9.-Klasse bei dem Sommerfest 1957 im Tischzeichenwettbewerb den ersten Preis gewann: die Gedichtesammlung "Der ewige Brunnen".

Als ich im September 1989 aus dem Kreis Senftenberg zum Geburtstag meiner 82jährigen Tante in den Westen Berlins reisen durfte, kam es bei Christa Hauschild in Wannsee zu einem Mini-Klassentreffen: Wir waren an jenem Nachmittag nur vier aus unserer ehemaligen Klasse; eine Klassenkameradin war aus Brüssel gekommen, ein Kuchen aus München, ein Anruf aus Münster. Kontakte waren also vorhanden.

Es ist schon lange her, man erinnert sich an Begebenheiten, die wohl auch für die damalige Zeit ungewöhnlich waren.1947 kam ich nach vielen Schulstationen, die durch Kriegs- und Nachkriegszeit bedingt waren, zurück an die Malwida-von-Meysenbug-Schule; "zurück" bedeutet, daß ich schon 1943 an der "Schule am Föhrenwald" eine Aufnahmeprüfung gemacht hatte und dort zur Schule gehen sollte.

Wenn ich an meine Schulzeit in der Malwida-von-Meysenbug-Schule zurückdenke, befallen mich leichte Melancholie, daß das alles schon so lange her ist, und Dankbarkeit, daß ich das Glück hatte, in dieser Schule meine jungen Jahre verbringen zu dürfen.19 Schüler in einer Klasse! Wer kann sich das heute noch vorstellen?

Nach langen Tagen und Nächten des Wartens am Elbufer, nach langen Märschen und abenteuerlichen Bahntransporten sind wir endlich aus der 1943 verordneten "Evakuierung" nach Berlin zurückgekehrt.

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