Die Schulerinnerungen eines/einer mittelprächtigen Schülers/Schülerin beschränken sich im ersten Augenblick wohl oft auf die Angst vor bestimmten Klassenarbeiten, bei mir Mathematik, Latein oder Französische Grammatik.Aber dann fällt mir ein, daß meine - damals 9.-Klasse bei dem Sommerfest 1957 im Tischzeichenwettbewerb den ersten Preis gewann: die Gedichtesammlung "Der ewige Brunnen". Ich habe mich für Gedichte immer sehr begeistert und riesig gefreut, da ich das Buch nach dem Abitur geschenkt bekam. Man sieht ihm heute an, daß es - bei guter Behandlung - viel benutzt wurde/wird.In besonderer Erinnerung sind mir der Besuch und Vortrag eines Japaners, dessen Name mir leider entfallen ist, der maßgeblich an dem Angriff auf Pearl Harbour beteiligt war und darüber auch ein Buch geschrieben hat. Zu uns sprach er darüber, wie er - wegen der Erlebnisse um Pearl Harbour und den Krieg - Christ geworden war. Im Anschluß an den Vortrag sollte und durfte man Fragen stellen, ein Dolmetscher für Englisch, das wir damals nicht flüssig genug sprachen, war dabei.Ich meldete mich als erste zu Wort. Was ich sagte, schien auch dem Dolmetscher einigermaßen "spanisch" vorzukommen, nur der Vortragende verstand mich. Auf Japanisch (das ich seit einiger Zeit neben der Schule in einem Konversationskurs lernte) habe ich ihm zunächst für seinen Vortrag höflich gedankt und dann um ein Autogramm in seinem Buch, das mein Bruder einige Zeit zuvor von meinen Eltern bekommen hatte, gebeten. "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun" und seinen Namen hat er auf Japanisch hineingeschrieben.Dagmar Bronneberg, geb. Auster (Abi 62)