(Wir erinnern an Charlotte Kirchberger & Miszyslav Nathanblut)Im Schuljahr 2020/2021 hat die damalige 7b mit einem Stolpersteinprojekt begonnen. Ausgangspunkt war der latente Antisemitismus, der uns in vielen alltäglichen Gelegenheiten begegnete. Die Klasse begann mit der Recherche über Charlotte Kirchberger und Miszyslav Nathanblut, zwei Zehlendorfer Bürger*innen, die in unmittelbarer Nachbarschaft unserer Schule wohnten. Die Recherche die Notwendig ist um einen Stolperstein verlegen zu können gleicht einer echten Herausforderung und benötigt viele Fähigkeiten die auch Historiker*innen in ihrem Beruf zeigen. Dahinter steht aber die Idee, frei nach dem Talmut „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“.Nach wenigen Wochen wurden die Schulen, Archive und Gedenkstätten wegen Corona geschlossen und die Kinder mussten ab sofort alle Informationen digital ermitteln. Diese Situation erschwerte die Recherche natürlich deutlich, aber durch Beharrlichkeit und Gruppendynamik gelang es der Klasse sehr schnell beide Lebensläufe darzustellen. Besonders beachtlich war es, dass es gelang sogar Familienmitglieder von Charlotte Kirchberger in der Vereinigten Staaten von Amerika zu ermitteln und mit ihnen in Kontakt zu treten. Sicherlich ein Höhepunkt des Projekts. Pandemiebedingt zog sich der Termin der Verlegung leider sehr lange hin - aber am 13.September 2022 war es dann soweit. Wir konnten beide Stolpersteine mit vielen Gästen und Joan Hellman, der Ur-Enkelin von Charlotte Kirchberger, verlegen. Joan Hellmann war extra aus Michigan für die Verlegung nach Berlin gereist um sich von Charlotte Kirchberger zu verabschieden.(Urs Dudzus)
- Stolpersteinverlegung in Schlachtensee: Steglitz-Zehlendorf dankt dem Siemens-Gymnasium (Link zum Bericht beim BA Steglitz-Zehlendorf)