Philosophie

"Wenn Schülerinnen und Schüler Texte lesen und versuchen, die darin enthaltenen Gedankengänge zu verstehen und sich mit diesen reflektiert auseinanderzusetzen, dann befinden wir uns im Philosophieunterricht am Werner-von-Siemens-Gymnasium. Hier herrscht ein geschützter, offener Raum, in dem über grundsätzliche Fragen menschlichen Lebens nachgedacht und diskutiert wird:

Wie wollen wir leben? Was kann ich wissen? Was ist Glück? Hat das Leben einen Sinn?

Dabei lernt man nicht nur unterschiedlichste philosophische Positionen kennen, sondern erfährt auch viel über sich selbst. Neben der Verbesserung von Textverständnis und sprachlichem Ausdruck (was auch in anderen Fächern und Lebensbereichen sehr hilfreich ist) tritt auch eine persönliche Entwicklung ein und man wird immer reflektierter.

Im Philosophieunterricht bewahrheitet sich das Sprichwort „Wir lernen fürs Leben, nicht für die Schule“. Hier lernen wir wirklich für uns selbst und unser Leben!" 

Nora Bornemann, Schülerin des LK-Philosophie, J12, Dezember 2021

 

„Ein wunderbares Zeichen dafür, dass der Mensch als solcher ursprünglich philosophiert, sind die Fragen der Kinder.“  -  Karl Jaspers, München 1953

Philo-Sophia bedeutet soviel wie: Liebe zur Weisheit. Der Weise hat einen großen Erfahrungsschatz, der ihm hilft, die vielfältigen, immer wieder neu entstehenden Fragen des Lebens zu beantworten. Mit bloßem Wissen darf das nicht verwechselt werden. Nicht nur Wissen, sondern auch Nachdenken ist notwendig, um der Aufforderung des Sokrates nachzukommen: "Erkenne Dich selbst!" Bekanntlich formulierte derselbe Philosoph auch die weise Einsicht: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Philosophieren heißt aber nicht nur fragen, sondern auch Antworten suchen und geben - im Gespräch oder bei den Gedanken, die uns frühere Philosophen aufgeschrieben haben. Dazu ist mitunter Geduld notwendig, denn eine Antwort ist nie endgültig, sondern bedarf immer erneuter Durchdringung und gemeinsamer Überprüfung. Die wichtigsten Gebiete, auf denen die Philosophie nach Antworten sucht, hat Kant in vier Fragen zusammengefasst:
  • Was kann ich wissen?
  • Was soll ich tun?
  • Was darf ich hoffen?
  • Was ist der Mensch?
 
Ziele des Philosophie- Unterrichts
Der Philosoph Kant äußerte einmal, man könne nicht Philosophie lernen, sondern nur das Philosophieren. Für den Philosophie-Unterricht bedeutet das, dass die Schüler selbst philosophieren sollen und nicht nur etwas über die Philosophie bestimmter Philosophen gelehrt bekommen. Das darf nicht mit dem bloßen Äußern seiner Meinung wie in einer Talkshow verwechselt werden, denn es kommt immer auf die Begründung und Rechtfertigung an, die ähnlich wie in der Mathematik sehr abstrakt und allgemeingültig entwickelt werden muss. Das eigene Philosophieren soll also eingeübt werden. Dabei werden verschiedene Fähigkeiten trainiert, die einem nicht nur im Philosophie-Unterricht zugute kommen:
  • Fragen und Probleme denkend erschließen
  • rationales Argumentieren
  • Zuhören, Aussagen anderer erwidern können
  • Analysieren von philosophischen Texten
  • kritisches und selbstkritisches Denken
  • selbständiges Urteilen
  • Entscheidungsfähigkeit in Fragen des eigenen Handelns erlangen
  • selbständige Wertorientierung
 
Inhaltlich stehen neben den Einzelthemen folgende allgemeine Ziele im Vordergrund:
  • Überblick über philosophische Grundpositionen erlangen
  • Hintergründe abendländischer Kultur kennen lernen
  • Wurzeln der (Natur-)Wissenschaft, des Staatswesens, der Moral kennen lernen
  • Bedeutung der Sprache im Zusammenhang des Weltverständnisses begreifen
  • Zusammenhang zwischen wissenschaftlichem Wissen und Weltbild erkennen
 
Das Fach Philosophie kann als Grund- oder Leistungskurs gewählt werden.
 
Lehrerinnen und Lehrer, die das Fach Philosophie an unserer Schule unterrichten:
Herr Bautsch, Frau Jugl, Frau Dr. Ruschmeier